Grassamenmischungen
Die Zusammensetzung der Grundfutterversorgung
Knaulgras (Dactylis glomerata)
Knaulgras ist ein stark horstbildendes Obergras und dadurch in jeder Wiese leicht zu erkennen. Häufig sieht man es auch an Wegrändern als dominante Art aus dem Unterwuchs herausragen. Es sollte der Haupbestandteil der Grassamenmischung (>80 %) sein und wird von allen Prachtfinken angenommen. Für Afrikanische Arten und Papageiamadinen sollte Knaulgras unbedingt zur freien Futteraufnahme immer verfügbar sein. Diese Arten fressen ziemlich reichlich Grassamen besonders in der Zuchtphase. Allerdings hat der nutzbare Teil, der entspelzte Samen nur einen sehr kleinen Anteil am Gesamtkorn. Im Vergleich zu Hirsearten hat es einen höheren Proteingehalt.
Ich füttere es auch gerne solo in einer Futtersäule, hier können sich alle Prachtfinken beliebig bedienen. Die Spelzen werden beim Verzehr sorgfältig vom restlichen Futtervorrat getrennt. Wird Grassamen in einem Futternapf angeboten ist es dagegen sehr schwer zu erkennen wieviele der Samen bereits gefressen wurden. Bei der Auswahl der Futtersäulen darauf achten, dass die Länge der Anflugstangen zur Körpergröße passen und die Vögel mühelos die Grassamen entnehmen können.Die im Bild gezeigte, sehr preisgünstige Futtersäule reicht gerade noch für kleinere Prachtfinkenarten. Größere Arten z.B. Gouldamadinen, Papageiamadinen, die großen Nonnenarten brauchen zumindest eine etwas längere Sitzstange, um mit dem Kopf mühelos in das Futterloch zu gelangen. Wiesen-Lieschgras (Phleum pratensis)
liefert einen sehr feinen Grassamen. In der Grassamenmischung geht dieses Korn etwas unter. Bietet man das Lieschgras seperat in einem Töpfchen an, wird es oft nur von kleineren Prachtfinkenarten gefressen. Wiesenchwingel ( Festuca pratensis Huds.)
bietet Grassamen von mittlerer Größe.
Es ist ein langlebiges Obergras, das hauptsächlich auf Wiesen und Weiden zu finden ist. Es blüht normalerweise ziemlich früh und liefert neben Wiesenfuchsschwanz, der noch etwas früher blüht als die Wiesenrispe, den ersten halbreifen Grassamen für Prachtfinken. Die Grassamen lassen sich leicht von den Rispen abziehen und bei einem Spaziergang durch den Garten oder an den Feldrändern hat man schnell eine kleine Schüssel wertvoller Leckerbissen mit gebracht. Die übliche Wiesenfauna die es gleich mit dazu gibt, wird ebenfalls gerne von unseren Prachtfinken angenommen. Vielblütiges Weidelgras (Lolium multiflorum)
liefert einen großen Samen, der aber leider von vielen Prachtfinkenarten verschmäht wird. Es ist ein schnellwüchsiges, mehrjäriges und horstbildendes Gras, das für den Feldfutterbau angebaut wird. Weidelgräser und Wiesenschwingel die vorwiegend für die Verwendung in der Landwirtschaft vermehrt werden sind relativ preiswert im Vergleich zum Knaulgras und werden deshalb gerne in Vogelfuttermischungen verwendet.
Viele Prachtfinken verschmähen aber genau diese beiden Arten, aus diesem Grund schaue ich mir die verwendeten Gras- und Hirsesorten sehr genau an, bevor ich eine Fertigmischung kaufe.
Ein verhältnismäßig günstiger Preis für eine Futtermischung kann sich hinterher als nicht ganz so günstig herausstellen, wenn das Futter zu 2/3 hinterher ungefressen in der Spreu liegt. Der Samen des Wiesenschwingels ist leider nicht ganz einfach vom Knaulgras zu unterscheiden. Es ist immer gut erst einmal zertifiziertes Saatgut zu kaufen und die Sorten kennenzulernen. Zertifiziertes Saatgut wird auf Fremdbesatz, Krankheiten etc. kontrolliert, bevor es für die Saatguterzeugung freigegeben wird. Wiesenrispe (Poa pratensis L.)
In jeder Wiesen- oder Rasenmischung ist die Wiesenrispe als ausdauernde Grassorte enthalten. Es ist ein wichtiges narbenbildendes Untergras, das durch unterirdische Ausläufer für eine dichte Rasenbildung sorgt. Prachtfinken nehmen es gerne in der Grassamen Grundmischung oder frisch in der Wiesenmischung als Beigabe an. Frühsommer Wiesenmix aus geschnittenen Kräutern und frischen Grassämereien. Ein Leckerbissen, der gut ankommt und den ich gerne nach einem Spaziergang im Garten meinen Prachtfinken anbiete.