Prachtfinkenzucht Heibges

Unspezifische Symptome einer Erkrankung

 

Merkmale Topkondition Warnzeichen Alarmierend Endstadium
Gefiedereng anliegend, glatt, glänzend, hohe Farbintensität und Brillianz stumpf, aufgehellte Schwungfedern, kahle Stellengesträubt, verklebtes oder verschmutztes Gefieder, ständig aufgeplustert, Verlust Federfahne bei Schwungfedern
HaltungFlügel liegen an, Schwungfedern kreuzen über dem Bürzel, Vogel sitzt aufrechtFlügel hängen leicht herab oder sind gespreiztVogel sitzt gekrümmt, Schwanzfedern bewegen sich bei jedem AtemzugKopf ist in den Nacken gedreht, Gewichtsverlagerung mit jedem Atemzug
Ernährungs-
und
Fitnesszustand
(Untersuchung in Rückenlage)
runde Bemuskelung auf dem Brustbein, Leber auf der rechten Seite endet unmittelbar unter dem Rippenbogen, geringes Unterhautfettdepot am Bauch sichtbar ohne Wölbung

krampfartiges Abzeichnen der Darmschlingen unter der Haut, Leber vergrößert und erscheint dunkler, Leber unterhalb des Rippenbogens reicht weit in den Bauchraum hinein, Bauch wirkt aufgebläht, Bemuskelung auf dem Brustbein einseitig oder beidseitig zurückgebildetBrustbeinkamm steht messerscharf hervor, Bemuskelung eingefallen
VerhaltenVogel ist ständig in Bewegung, balzt und singt, knabbert verspielt an allem herum, reagiert auf Artgenossen: Drohgebährden, Abwehrmaßnahmen, Vertreibungen, Gefiederkraulen, Jede neue Futterschale löst Neugier und sofortiges Anfliegen aus. Vogel singt nicht mehr, Trägheit, schmiegt sich häufig eng an die Artgenossen, Reserviertheit bei Partneranimation, Augenlieder häufig geschlossenVogel bewegt sich kaum, sitzt meistens auf dem gleichen Platz und schläft sehr viel. Verringerte Reaktionzeit, Herumstochern im Futter, würgen, Körner werden im Schnabel lange gedreht bevor sie entspelzt werden, Atmungsprobleme, beschleunigte Atmung, kurzatmig Kopf liegt immer im Nackengefieder, bei Störungen kurzes aufschauen um gleich wieder in den Nacken zu drehen, Vogel hat die Futteraufnahme eingestellt, Vogel sitzt nur noch auf dem Boden, torkelt und kann sich kaum noch in eine aufrechte Position bringen, liegt auf der Seite
AusscheidungenFester, geformter Kotanteil graubraun bis grünlich, mit weißer flüssiger Auflage (Urin)Veränderung in Konsistenz, Farbe oder BeimengungenSekret Absonderungen Auge, Nase, Kloakekein Kotabsatz

 

Regelmäßige routinemäßige Kontrollen des Gesundheitszustandes des Vogelbestandes hat ganz wesentlichen Einfluss für den nachhaltigen Erfolg der Vogelzucht.
Die Zunahme des Vogelbestandes im Verlauf einer Zuchtsaison, unvermeidbare Kontakte auf Vogelschauen und Börsen und vor allem der gelegentliche Zukauf von neuen Vögeln führt zu einem zunehmenden Risiko einer Erregereinschleppung. Unzureichende Sorgfalt bei Quarantäne und Fehler in der Bestandsführung sorgen dann für eine rasche Verbreitung der Infektion.
Ein sinnvoller Lösungsansatz ist die entsprechende Intensivierung hygienischer Maßnahmen, die auf Infektionsprophylaxe ausgerichtet sind. Im Kapitel Hygiene werden zu diesem Thema einige wichtige Empfehlungen gegeben.

Zum anderen sollte der Gesundheitszustand des Vogelbestandes regelmäßig überprüft werden, um evt. frühzeitig mit Korrekturmaßnahmen eingreifen zu können. Im Verlauf des Zuchtjahres fallen dem erfahrenen Züchter einzelne Vögel durch Leistungsabfall auf, ohne eindeutige klinische Symptome. Die Vögel zeigen eine etwas geringere Aktivität im Bewegungsmuster, im Balzverhalten oder im Gesang und sind je nach Art nicht mehr so neugierig oder schreckhaft.

Das schwer zu deutende aber dennoch sichtbare Unwohlsein eines Vogels kann auf latent vorhandene Krankheiten hindeuten und bedarf daher der Überprüfung.
Zusätzlich sollte jeder Vogel Neuzugang etwas intensiver untersucht werden und Quarantänezeiten mit entsprechender Isolation sind bis dahin unbedingt einzuhalten.

Die parasitologische Untersuchung ist eine der wichtigsten Routinemaßnahmen im Vogelbestand. Die Kontrolle auf Befall durch Ektoparasiten wird direkt am Vogel vorgenommen und das Gefieder auf Federlinge, Milben, Federmilben und Eiablage abgesucht. Auch die Umgebung des Vogels sollte einer genauen Inspektion unterzogen werden. Luftsackmilbenlassen sich durch Abhören der Atmung festgestellen.

Die Betrachtung des Vogelkots und wie der Vogel den Kot ausscheidet gibt weitere Hinweise auf den Gesundheitszustand und Parasitenbefall mit Endoparasiten.