Lauchgrüne Papageiamadine

Merkmale

Art typisch

Eine kleine Gruppe von 2.3 Lauchgrünen Papageiamadinen in Gesellschaft mit anderen Prachtfinkenarten ist optimal für die Zucht. Es ist eine sehr soziale Vogelart, Jungvögel werden von allen Elterntieren betreut. Die Partnertreue ist bei den Lauchgrünen Papageiamadinen nicht besonders ausgeprägt, ein Gelege von 4-6 Eiern hat meistens mehrere Väter. Die Hennen synchronisieren die Eiablage gerne zur gleichen Zeit.

Lauchgrüne Papageiamadinen sind Nahrungsspezialisten. Wer in den ersten 10 Tagen Fehler in der Fütterung macht, verliert die Jungvögel sehr schnell. Kleinkörnige Hirsen (Kolben/Borstenhirsen), Aufzuchtfutter, Keimfutter und halbreife Kolbenhirse füttern. Die Nestlinge sperren fast lautlos, nur wenige fordern lautstark ihr Futter ein. Damit die Jungvögel ausreichend von der Henne gehudert werden und nicht kalt liegen, sollten  lange Störungen in den ersten Tagen nach Schlupf unterbleiben. Dann wachsen die Nestlinge sehr schnell und können nach wenigen Tagen selbst im Nest eine hohe Temperatur aufrecht erhalten.
Eine Nestheizung ist auch bei Raumtemperaturen um die 20° C nicht erforderlich. Für eine ausreichende Wärmeentwicklung sollten aber immer mindestens 3 Jungvögel im Nest liegen. Überlebt nur 1 Nestling die ersten Tage, beendet die Henne häufig die Aufzucht und der Jungvogel wird aus dem Nest geworfen. Ein frei gebautes Nest ist von der Luftzirkulation wesentlich besser für die Jungtiere. In geschlossenen Nistkästen vor allem aus Holz kann es zu Schwitzwasseransammlung und Schimmelbildung kommen.  Freigebaute Nester haben häufig zwei Ausgänge und eine flache Mulde in der Mitte für die Nestlinge. Manchmal kommt es zu Unfällen, Jungvögel werden aus dem Nest gerissen, wenn der Altvogel das Nest fluchtartig verläßt. Sind die ersten 12 Tage nach Schlupf jedoch überstanden, sollte der weitere Verlauf der Aufzucht keine weiteren Komplikationen mehr bereiten. Nach 20-22 Tagen verlassen die Jungvögel das Nest. Die erwachsenen Vögel in der Gruppe animieren die Ästlinge regelrecht zur Futteraufnahme. Nach Ausflug kümmern sich vorwiegend die männlichen Vögel um die Jungvögel. Die Jungvögel lernen sehr schnell wo sie Futter bekommen. Auch in Flügglingszeit ist die tägliche Verfügbarkeit von Keimfutter, Aufzuchtfutter und Kolbenhirse sehr wichtig. Schon am ersten Tag knabbern die Flügglinge daran und lernen so schnell selbständig zu werden.
Nach 14 Tagen sind die Ästlinge fast schon unabhängig. Sie sollten aber in dieser wichtigen Lernphase aufgrund der Sozialkontakte noch so lange wie möglich in der Gruppe bleiben.

Um lange Freude an diesen schönen Vögeln zu haben, sollte auf Gefiederpflege und Ernährung besonderer Wert bei der Pflege gelegt werden. Entsprechend braucht diese Vogelart genügend Platz zum Fliegen, ständig frisches Badewasser, Ruheplätze zum Gefieder putzen und Versteckmöglichkeiten. Auch ausreichend Sozialkontakte über die Paarhaltung hinaus, halte ich für unbedingt erforderlich. Das ständige Umwerben der männlichen Tiere wird besser verteilt und für einzelne Hennen wird der Streß nicht so groß. Außerdem zeigt die Lauchgrüne Papageiamadine nur in Gruppenhaltung das ganze Repertoire der  interessanten arttypischen Verhaltensweisen und erst das Beobachten genau dieser Verhaltensweisen macht doch die Zucht und Haltung dieser Vogelart so spannend. Bei der Ernährung ist Vielfalt und Frische angesagt.